Hymnus an die Vögel
Vögel, der Engel Verwandte, Gespielen der preisenden Schar, Die Gott zur Erde entsandte Und bannte ins hiesige Jahr, Verzwergt ist euer Gefieder Im Luftzug der Niederkunft, Und die Rühmungen euerer Lieder Sind zum Gezwitscher verschrumpft. Doch wenn ich sehe und höre Wie ihr jene Ulme umjagt, Dann denk ich der Mächte, der Chöre Am Thron, der das All überragt, Dann kann ich im zuckenden Wesen, In der Unruh, die hinpfeilt und kreist, Den Leichtsinn der Seraphim lesen Und den drängenden Botengeist, Dann schmilzt im Geschwirr und Geflitze Die Ulme mir golden davon, Und Schwalben der Allmacht wie Blitze Umfahren den raumlosen Thron.
Hymn to the Birds
Birds, those kin of the angels, Those playmates of the praising host, Whom God delegated to earth And banished to the years of this place. Your plumage is stunted In the panting of childbirth, And the lauds of your songs Have dwindled to twittering. But when I see and hear As you flit around these elms, Then I think of the powers, the choirs At the throne that outstrips the universe. Then can I in these flickering beings, In the riot that flutters and wheels, Read the heedlessness of the seraphim, Of the urgent spirit messenger, Then in the darting and streaking, The elms melt into gold for me And the Almighty’s swallows, like lightning, Circle the throne without space.
Franz Werfel - James Reidel
Vision von der Hirschkuh > Vision of the Doe
Contents | Mudlark Chap No. 76 (2023)